Das unterschätzte Risiko - wie gefährlich ist Ecstasy? |
Von
vielen wurde die Modedroge Ecstasy lange Zeit als Bestandteil der Jugendkultur
augenzwinkernd gebilligt. Tatsächlich sehen die Pillen eher wie harmlose
Kopfschmerztabletten aus. Mangels besseren
Wissens ging man davon aus, dass Ecstasy weniger gefährliche leistungssteigernde
Aufputschpillen sind, die für Stunden etwas bessere Stimmung und Gefühle
schaffen. Weshalb dann die ganze Aufregung?
Nun liegen erste Ergebnisse der weltweit umfangreichsten Studie vor. Und die Ergebnisse - wissenschaftlich abgesichert - sind ernüchternd. Ecstasy ist eine tückische Droge, deren Risiken sich dem oberflächlichen Blick verschließen. Der Pillenwirkstoff (MDMA) gilt als im hohen Maße gehirndegenerativ: das soll heißen, schon der vergleichsweise kurzfristige Konsum von Ecstasy führt zu nicht mehr rückgängig machbaren Schädigungen, die sowohl im Gefühlsbereich als auch in der Gedächtnis- und Merkfähigkeit zu Einbußen führen. Besonders tragisch: Diese Beeinträchtigungen werden von Konsumenten nicht wahrgenommen, denn, obwohl bereits Gehirnschädigungen vorliegen, können aktuelle Ecstasy-Benutzer ihre Ausfallerscheinungen - gerade mit Hilfe von Ecstasy - ausgleichen. Prof. Dr. Rainer Thomasius, Projektleiter der Studie, brachte es auf den einfachen Nenner: "Ecstasy macht dumm." Darüber hinaus kann Dauerkonsum zu zentralen Krampfanfällen, Hirninfarkten, akutes Herzversagen, Blutbildstörungen und eine Reihe anderer Erkrankungen führen, die für diese Altergruppe normalerweise untypisch sind. Für die Feier, die um Mitternacht endet, ist Ecstasy ungeeignet. Ecstasy ist eine Partydroge und nicht für zu Hause bestimmt. Die Wirkung reicht bis in die Morgenstunden. Attraktiv wird Ecstasy daher erst für junge Leute, die ungestört bis in den frühen Tag hineinfeiern dürfen. Die Pillen spielen daher ab 16 Jahren eine Rolle – meist außerhalb des Elternhauses. Was können Erwachsene zu diesem Zeitpunkt noch ausrichten? Kinder und Jugendliche
brauchen unser Vertrauen. Sie erwarten daher von uns zu Recht, dass wir
glaubwürdig Unangenehmes ansprechen und nicht die Auseinandersetzung
scheuen.
Helfen Sie mit,
ein gesundes und suchtfreies erzieherisches Umfeld zu gestalten.
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